Meine erste Stunde in "Chinesische
Eßkultur" brachte dies hervor. Eigentlich war ich ein bißchen enttäuscht, ich dachte wir würden was Richtiges kochen.
So hatte ich ganz viel Hunger, und aß daher immer die abgeschnittenen Gurken- und Rettichstücken auf. Der Lehrerin
wäre dies wohl nicht in den Sinn gekommen, sie meinte "Diese deutschen Mädchen sind wirklich schlau, sie kochen ein
bißchen und essen gleichzeitig!"
Das sind zwei Japanerinnen aus unserer
Klasse.
Und da ist der Rest. Alles richtige Mädels. =)
Am 28. September waren wir zum ersten Mal in Pudong,
dem Neubaugebiet Shanghais.
Dort haben sich hauptsächlich Firmen angesiedelt, die
solche lustigen, verrückten, legomäßigen Hochhäuser für sich gebaut haben.
Der Oriental Pearl Tower steht auch
in Pudong, wird aber von den anderen Hochhäusern fast verdeckt.
Es ist ja schon fast Nationalfeiertag, überall tauchen
Fahnen auf...
hier auch.
Von Pudong fuhren wir über diese Brücke zum Yuyuan-Garten.
Edith und ich waren da zwar schon ein paar Mal, aber diesmal konnten wir sogar kostenlos in den Garten selbst hinein.
Der ist ganz schick, obwohl dies die einzige
nicht übervölkerte Stelle war. Da gabs nur einen Fisch.
Und ein Gingko-Baum stand auch in dem Garten. Kann man
den erkennen? Ich wollte ja immer mal wissen, wie so einer aussieht. Ganz schön groß.
In China gibts auch ein paar Mietzekatzen. Diese hatte
sogar ein Halsband und gaaaanz gelbe Augen (die man aber beim Schlafen natürlich nicht sieht).
Am 1. Oktober, dem Nationalfeiertag, machten Edith und ich einen Pilgergang zu einem Mahnmal. Das steht an einer Stelle,
an der die Guomindang in den zwanziger Jahren ein Gefängnis hatte und 500 Kommunisten umgebracht hat. Das Museum (in
der Pyramide, die man gleich noch sieht) war sehr gut gemacht. Es bestand hautpsächlich mit Fotos von, Informationen
über und persönlichen Gegenständen von dort ermordeten Kommunisten. Alles sehr patriotisch, aber auch recht interessant.
Der Park war sehr schick, heute war sogar der Eintritt
frei (sonst 1 Yuan).
Viele Familien nutzen den netten Ort für ein Picknick
in den Büschen. Es war auch alles sehr hübsch.
Was der da soll?
Auf der Nanjing Donglu (links übrigens
ist ein Stein, auf dem "Nanjing Lu Fußgängerzone" eingraviert ist) waren heute noch mehr Menschen als sonst.
Alle sind total gut drauf! Das ist
wirklich nett, alle haben gute Laune. Sie kaufen riesige aufblasbare Hämmer (wie Edith) und prügeln sich dann damit.
Sehr sehr witzig, und sehr nett.
Zur Garantie der Sicherheit werden
Polizisten und Soldaten in LKWs herangekarrt. Bei den Menschenmassen braucht man die aber auch. Und im Gegensatz zu den
Berlinern bei Großveranstaltungen sind diese Polizisten nicht bewaffnet und haben keine Helme, Schilder oder
Schlagstöcke. Alles ist ganz friedlich.
Der Bund ist herausgeputzt.
Leider haben die Chinesen dieses Jahr (in der Folge der Ereignisse in Amerika) sehr große Angst vor Menschenansammlungen.
Um nicht noch mehr Leute anzulocken als schon da sind, gibt es dieses Jahr keine Parade und kein Feuerwerk zum
Nationalfeiertag! Schade! Alle sollten wieder gehen. Na, nach ein paar Stunden taten uns sowieso die Füße weh, dann
gingen wir auch. [Inzwischen waren wir wiedermal die Hauptattraktion der gelangweilten Chinesen. Wir sind an dem Tag
bestimmt 30 Mal fotografiert worden. Jedesmal dachten wir: "Beim nächsten nehmen wir Geld!" -- Wenn man unseren
bisherigen Schnitt auf 10 Monate extrapoliert, sind wir dann auf ca. 1000 Fotos drauf. Wenn jeder seine Fotos dann
20 Leuten zeigt, kennen uns am Ende schon mindestens 20 000 Chinesen!]
Am Platz Xujiahui saßen die
Leute rum und starrten den Mond an. Auch ein paar Mädels konnten uns nicht sagen, was sie eigentlich da machen.
Edith hat sich auch einen schicken Hammer
gekauft und damit Eindruck gemacht.
Ich auch! Seht Ihr den grünen
Hammer mit dem Panda drauf? Hab ich von einer Chinesin geschenkt gekriegt, nach einem der tausenden von Fotos. Seh
ich nicht patriotisch aus mit dem Fähnchen? Die Chinesen fanden das jedenfalls toll!
Es ist wirklich Vollmond, der ist sogar hier zu
sehen, wo es vor Laserlichtern nie dunkel wird.
Das ist übrigens einer der
vielen vielen Fahrradparkplätze. Irgendwo da ist auch meins!